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Bäderwesen und Quellen
Karlsbad ist ein Kurort von Weltformat. Schon mehr als 650 Jahre lang heilt man in Karlsbad mithilfe seiner Thermalmineralquellen mit einzigartiger Zusammensetzung Krankheiten und Leiden aller Art. Wie entstanden die Karlsbader Kuren eigentlich, wozu sind sie gut und welche Quellen werden zur Heilung benutzt?
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Geschichte des Karlsbader Kur- und Bäderwesens
Den Karlsbader Quellen wurden noch lange vor der Gründung von Karlsbad Heilkräfte zugeschrieben. Aber die erste historisch belegte Heilung geht auf das Ende des 14. Jahrhundert zurück, als Karl IV. seine kranken Füße im Mineralwasser einer der hiesigen Quellen badete.
Seit dieser Zeit bis ins 16. Jahrhundert hinein verabreichten die Karlsbader Kurärzte ausschließlich diese bewährten Badekuren. Schon Doktor Václav Payer regte im Jahre 1521 dazu an, das Quellwassers auch zu Trinkkuren zu verwenden. Aber erst Dr. David Becher führte diese Behandlungsmethode zur Perfektion und machte sich gleichzeitig um die Ausgewogenheit der Trinkkuren verdient.
Das goldene Zeitalter des Bäderwesens
Karlsbad erlebte viele Höhen und Tiefen. Der Kurbetrieb wurde sowohl von Naturkatastrophen, als auch Kriegskonflikten geschmälert. Ab dem 18. Jhd. setzte ein schneller Aufschwung ein und das Ansehen Karlsbads und seine Stellung unter den führenden europäischen Bädern wuchsen ständig. Die ersten öffentlichen Kurhäuser und öffentlichen Gebäude entstanden. Die Stadt prosperierte nicht nur dank ihrer begüterten Kurgäste, sondern auch dank ihrer Einkünfte aus dem Verkauf von Mineralwasser und Sprudelsalz.
Bittere Zeiten des Kurwesens
Die Beliebtheit von Karlsbad wuchs ständig, die Besucherzahlen schnellten in die Höhe – bis der 1. Weltkrieg ausbrach. Nun folgte eine Katastrophe der anderen: nach dem Krieg die Weltwirtschaftskrise, dann der 2. Weltkrieg und anschließend die Verstaatlichung. Kaum hatte sich Karlsbad halbwegs von einem Schicksalsschlag erholt, folgte schon der nächste.
Wiederbelebung der Traditionen
Erst nach der ‚samtenen Revolution‘, also unter neuen demokratischen Verhältnissen, begann man damit, die baufällig gewordenen Gebäude zu rekonstruieren und vernachlässigte Bäderbetriebe zu modernisieren. Heute braucht Karlsbad den Vergleich mit namhaften europäischen Kurorten und Heilbädern nicht mehr zu scheuen.
Heilanzeigen Karlsbader Kuren
Dank der spezifischen Eigenschaften der Karlsbader Mineralquellen und der nahezu universellen Möglichkeiten zu ihrer Verwendung finden in Karlsbad Patienten mit verschiedensten Krankheiten und Leiden Heilung. Zu den meistbehandelten Krankheiten gehören:
- Erkrankungen des Verdauungssystems
- Stoffwechselstörungen
- Diabetes
- Gicht
- Adipositas
- Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates
- Erkrankungen der Leber, Bauchspeicheldrüse, Galle und Gallenwege
- Zustände nach Krebserkrankungen
- neurologische Erkrankungen
- und anderes mehr
Karlsbader Thermalmineralquellen
Von 79 Quellen mit unterschiedlicher Schüttung (Ergiebigkeit) werden 13 zu Trinkkuren verwendet. Die Mineralwässer sind sich in ihrer grundsätzlichen Zusammensetzung recht ähnlich, aufgrund ihrer unterschiedlichen Temperatur und ungleichen Kohlendioxidgehalts haben sie jedoch auch recht unterschiedliche Wirkung. Kühlere Quellen haben zumeist eine leicht abführende Wirkung, wärmere Quellen wirken hemmend und verlangsamen die Ausscheidung von Galle und Magensäften.
Am besten trinkt man das Mineralwasser aus einem traditionellen Karlsbader Trinkbecher, den man sich nach der Kur zudem als hübsches Souvenir in den Glasschrank stellen kann. Er ist in Karlsbad in jedem Tabakladen zu haben. Längerfristig sollte man Mineralwasser jedoch immer erst nach vorheriger Absprache mit dem Kurarzt konsumieren.
Einladung zu einem beschaulichen Bummel auf den ‚Spuren der Karlsbader Quellen‘
Am besten geht man am Hotel Thermal los, vorbei am Dvořák-Park und schon ist man bei der ersten Kolonnade angelangt...
Garten- bzw. Parkkolonnade (1880)
- Schlangenquelle 30 °C
- Parkquelle 47,4 °C
- Freiheitsquelle 60 °C
Ausführliche Informationen über die Kolonnade und ihre Quellen »
Mühlbrunnenkolonnade (1871–1881)
- Felsenquelle 53 °C
- Libussa-Quelle 62 °C
- Fürst-Wenzel-Quelle I 65 °C
- Fürst-Wenzel-Quelle II 58 °C
- Mühlbrunnen 56 °C
- Rusalka-Quelle 60 °C
Ausführliche Informationen über die Kolonnade und ihre Quellen »
Marktkolonnade (1883)
- Marktquelle 62 °C
- Quelle Karl IV. 64 °C
Ausführliche Informationen über die Kolonnade und ihre Quellen »
Sprudelkolonnade (1969–1975)
- Sprudel (Vřídlo) 72 °C
Ausführliche Informationen über die Kolonnade und den Sprude »
Schlosskolonnade (1911–1913)
- Unterer Schlossbrunnen 55 °C
- Oberer Schlossbrunnen 50 °C
Ausführliche Informationen über die Kolonnade und ihre Quellen »
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